27.10.2003 Erstaufführung, Hochschule für Bildende Künste,
Braunschweig, Deutschland. interaktive audiovisuelle Performance / indeterminierte
audiovisuelle Komposition Die kybernetischen Körperobjekte "X" sind interaktive am Körper tragbare elektrische Klang- und
Lichtinstrumente, die durch Licht und Körperbewegung gesteuert werden. Das Zusammenspiel der variablen Lichtverhältnisse im Raum und der Bewegung des
Akteurs wird von dem Körperobjekt in Echtzeit mit der Ausgabe von differnzierten atonalen Klang- und
Lichtsignalen optoakustisch beantwortet. Die akustischen Reaktionen des Körperobjekts auf einen kombinierten Reiz aus Licht und Bewegung
sind für den Akteur und die Rezipienten in jedem Moment unvorhersehbar, einige Körperhaltungen erzeugen
Klänge und andere akustische Stille. Die Optik und die besondere Gestik der verschiedenen Körperhaltungen entsteht
aus der Motivation der Akteure heraus, Klänge durch Bewegung zu modulieren
oder die akustische Stille durch das Anhalten ihrer Körperbewegung für eine Zeit lang zu halten.
Durch die Interaktivität der kybernetischen Objekte mit dem menschlichen Körper wird eine wechselseitige
audiovisuelle Transformation ermöglicht, in der technisch vermittelte Wechselwirkungen von Licht,
Klang und Körperbewegung realisiert werden. Medien: Weich-PVC, Lautsprecher, Leuchtdioden und diverse aktive und passive elektronische Bauelemente.
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Die Klänge und Lichtsignale werden durch die Zusammenschaltung von analogen elektrischen Bauteilen erzeugt, die visuell in der Form eines X angeordnet sind. Das Zeichen X bedeutet unbestimmt, es ist ein Platzhalter für indeterminierte variable elektrische Werte. Jedes "X" hat eine individuelle "elektrische Information", daher reagieren und klingen die Objekte unterschiedlich. Die Anordnugen der verschiedenen Bauteile innerhalb des elektrischen Schaltbildes funktionieren als "plastische elektrische Notationen" für interaktive und indeterminierte audiovisuelle Performances. Konzeption Diese Erstaufführung der Performance "Invasion X-Ω" fand in der Aula der Hochschuile der Bildende Künste Braunschweig statt. Es gab keine der Performance vorausgehenden Proben und keine Choreographie, die Akteure machten ihre ersten Erfahrungen mit den Objekten "X". Diese Performance war als interaktive audiovisuelle Simultan-Komposition konzipiert, bei der das Publikum dazu eingeladen wurde, auf die Akteure zuzugehen und mit den Körperobjekten "X" zu interagieren. Die Körperobjekte reagierten auf den Licht-Schatten, der durch die Bewegungen der aktiven Rezipienten verursacht wurde. Die Aufgabe der fünf Akteure bestand darin, eine gemeinsame audiovisuelle Komposition zu erstellen und ihre Bewegungsabläufe in der Interaktion mit ihren Körperobjekten, mit den anderen Akteuren und mit dem Publikum darauf abzustimmen. Die dem Ergebnis der Performance zugrunde liegende Ästhetik leitet sich aus der Idee von dezentral organisierter Kunst ab. Die Akteure, die Objekte "X", die variablen Lichtverhältnisse und die aktiven Rezipienten bilden einen kybernetischen Regelkreis, somit sind diese vier Faktoren gleichwertig am künstlerischen Gesamtergebnis beteiligt. Konzept, Realisation: Nicole Pawlowski |